Vorsorgewohnungen: Chancen und Risiken im Überblick

14|11|2024

Sarah Stieber

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Lohnt sich der Einstieg in den aktuellen Markt?

Vorsorgewohnungen: Chancen und Risiken im Überblick

Vorsorgewohnungen haben in den letzten Jahren an Attraktivität verloren, doch die Marktbedingungen scheinen sich nun zu ändern. Stagnierende Preise und steigende Mieten lassen das Modell für Investoren wieder lukrativ erscheinen. Doch ist dies wirklich der richtige Zeitpunkt, um in eine Vorsorgewohnung zu investieren? Der folgende Artikel beleuchtet die Pro- und Kontra-Argumente.

Pro-Argumente: Warum Vorsorgewohnungen wieder attraktiv werden

  1. Günstigere Marktbedingungen
    In den letzten Jahren haben steigende Kaufpreise und stagnierende Mieten die Renditen von Vorsorgewohnungen geschmälert. Nun stagnieren die Preise für Neubauten, und Gebrauchtimmobilien werden günstiger. Gleichzeitig steigen die Mieten, was Investoren wieder eine attraktive Rendite verspricht.
  2. Steuerliche Vorteile
    Durch eine neue gesetzliche Regelung wurde die Frist für das Erreichen eines steuerlichen Überschusses verlängert. Diese Änderung macht das Modell für langfristige Investoren noch attraktiver, da sie zusätzliche steuerliche Anreize nutzen können.
  3. Hohe Mieteinnahmen möglich
    Nettomieten von über 20 Euro pro Quadratmeter in gefragten Lagen locken Investoren. Besonders bei Erstvermietungen können hohe Mieten erzielt werden, die attraktive Einnahmen versprechen.

Kontra-Argumente: Die Schattenseiten des Vorsorgewohnungsmarktes

  1. Eingeschränkte Mietnachfrage
    Vorsorgewohnungen sind oft klein und entsprechen nicht immer den Bedürfnissen des breiten Wohnungsmarktes. Während kleine Wohnungen für Einzelpersonen attraktiv sein mögen, gibt es einen Mangel an familienfreundlichen und größeren Einheiten, die in Städten häufig gesucht werden.
  2. Risiken durch Mietmanagement
    In vielen Projekten werden die Mieten durch zentrale Mietenpools verwaltet. Leerstände einzelner Wohnungen belasten dann alle Eigentümer gemeinsam, was die Einnahmen verringern kann. Zudem sind die bei Verkaufsgesprächen genannten Mieteinnahmen oft nur für die Erstvermietung realistisch.
  3. Problematische Wirkung auf den Wohnungsmarkt
    Kritiker warnen, dass die Investition in Vorsorgewohnungen den Neubau zwar fördert, jedoch die Bedürfnisse vieler Wohnungssuchender nicht deckt. Der Fokus auf kleine Einheiten könnte den allgemeinen Wohnungsmarkt langfristig negativ beeinflussen, da größere Wohnungen für Familien fehlen.

Anders ist das bei Bauherrenmodellen

Die Nachfrage von Mietern ist bei Bauherrenmodellen sehr hoch, weil aufgrund der geförderten, geringen Miete, die umgekehrte Wirkung entsteht: Es gibt eine sehr hohe Nachfrage und wenig Angebot. Selbes gilt für das Thema Leerstand. Bei geförderten Objekten ist die Auslastung in der Regel über 98 %.

Auch die Wirkung auf den Markt ist eine durchaus positive. Wohnungsgrößen und Konfigurationen werden von der Förderstelle mitbestimmt. Damit entsprechen die Projekte den aktuellen Ansprüchen der Wohnungssuchenden, von Singles bis zu Familien.

Fazit
Die aktuelle Marktsituation und steuerliche Anreize sprechen für den Kauf einer Vorsorgewohnung. Doch die Investition ist nicht ohne Risiken. Für Investoren ist es essenziell, die Lage und die Wiedervermietbarkeit zu berücksichtigen. Kritiker weisen zudem darauf hin, dass Vorsorgewohnungen möglicherweise nicht zur Lösung der aktuellen Wohnraumnachfrage beitragen. Wer in diesen Markt einsteigen möchte, sollte sich daher intensiv mit den Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.

Quelle: Dieser Artikel basiert teilweise auf Informationen von derstandard.at

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